Ein ereignisreiches Jahr 

 

Dieses Jahr war in vielerlei Hinsicht ereignisreich. Ich liebe meinen Beruf, das kann ich nicht abstreiten. Er bedeutet mir die Welt und ich bin unendlich stolz darauf, dass ich meinen Kindern eines Tages erzählen kann „Du kannst alles schaffen, solange du mit Feuereifer und ganzem Herzen dabei bist!“. Und ich kann ihnen zeigen, dass ich nicht nur rede, sondern diese Worte selbst gelebt habe. Aber die lieben Kinder… tja… die sind auch der Grund, dass ich meinem Beruf bei Weitem nicht die Aufmerksamkeit schenken kann, die er fordert und die ich auch gern investieren würde. Ich habe ein Kleinkind und ein Baby daheim und ich weiß, dass ich in den ersten Jahren sehr zurückstecken muss. Ich weiß auch, dass sich all das lohnt und ich weiß auch wofür ich es mache. Aber ich muss auch gestehen – ich komme ziemlich oft an meine Grenzen. Denn so sehr ich meine Kinder liebe und ihnen all meine Kraft, Zeit und Liebe schenke, so sehr fehlt mir auch meine Arbeit. Sie ist ein Teil von mir. Viele Leute sagen mir, wenn ich erzähle, dass gerade wieder eine unglaublich anstrengende Zeit war, dass ich doch meinen Job aufgeben solle, dass ich mir selbst mal eine Auszeit gönnen muss. Was sie nicht verstehen ist, dass meine Arbeit meine Auszeit IST! Wenn ich etwas für mein Unternehmen tue, dann ist das für mich zu 100% Qualitytime. Ich genieße es. Ich brauche es. Ich kann einfach nicht ohne. Ich bin keine von den Frauen, die stundenlang shoppen oder Kaffeetrinken gehen können. In meinem Kopf bin ich immer irgendwie kreativ. Genau das ist ja das Schlimme an der Babyzeit. Man ist körperlich völlig am Ende, der Schlafentzug macht sich bemerkbar, 24/7 verfügbar sein, von 0 auf 100% in einer Sekunde, immer für alle anderen da sein, das ist sooooo anstrengend. Aber mein Kopf ist unterfordert. Die Gedanken, die Träume, die Vorstellungen, das Feuerwerk, das geht weiter. So viele Ideen, die in mir herumgeistern, komplett ausgereift und das Einzige was fehlt, um all das umzusetzen ist Zeit. Und genau DAS ist es, was mich manchmal völlig wahnsinnig macht. Dass ich in meinem Kopf theoretisch schon ganz woanders bin, als in der Wirklichkeit. Dass sich die Listen stapeln und dennoch falle ich jeden Abend erschöpft ins Bett, unzufrieden und auch ein wenig traurig, weil ich mal wieder nichts geschafft habe. Dabei stimmt das ja gar nicht. Ich habe den ganzen Tag sinnvoll investiert, in meine Familie, in meine Kinder, in meinen Mann, in meinen Hund, in mein Zuhause. Aber wenn die eigenen Träume im Chaos des Alltags jeden Tag weiter in die Ferne rücken, fällt es schwer sich nur auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Hinzu kommt die Gewissheit, dass sich in den nächsten Jahren an diesem Zustand nichts ändern wird. Denn zu all dem kommt demnächst noch ein Hausbau und danach, mit ganz viel Glück, vielleicht sogar Kind Nr. 3. 

 

Und so kam ich irgendwann an den Punkt, an dem es mich fast zerrissen hat. An dem ich einfach nur allein im Regen stand. An den Punkt, an dem ich etwas ändern musste, um an der Unzufriedenheit und meinem eigenen Anspruch nicht zu zerbrechen. Ich hatte genau 2 Möglichkeiten und ich weiß wirklich nicht, welche mir mehr Angst machte.

 

1. Ich gebe meinen Beruf auf, widme mich meinen Kindern und gehe (wie jede normale frischgebackene Mutter) 1 Jahr in Elternzeit und dann schaue ich weiter. Als Ingenieur finde ich sicher einen gut bezahlten Job, mit festen Arbeitszeiten und wenn ich dann daheim bin, habe ich auch wirklich Feierabend und muss an nichts anderes denken… manchmal klingt das wirklich ziemlich verlockend.

2. Ich suche mir Hilfe, jemanden der mich bei meiner Arbeit unterstützt. Aber was soll ich denn abgeben? Wem kann ich „mein Baby“ anvertrauen? Und bin ich in der Lage das auch finanziell zu stemmen. Dann habe ich ja noch mehr Verantwortung zu tragen.

 

Ich merke gerade, dass dieser Blogeintrag wirklich einer der ehrlichsten aller Zeiten wird. Es ist gar nicht so einfach, seine Ängste und Gedanken so offen zu teilen, zumal ich ja auch weiß, dass viele Fotografinnen da draußen in mir ein Vorbild sehen (zum völligen Unverständnis meinerseits :D). Aber ich finde es auch ganz wichtig zu zeigen, welchen Prozess ich hinter mir habe und dass auch ich nicht einfach alles einfach so aus dem Ärmel schüttele. Denn was jetzt kommt, ist die wohl positivste und schönste Nachricht, die ich (abgesehen von der Schwangerschaft mit Lana) hier jemals geteilt habe. Denn ich habe mich entschieden. Mein Herz hat entschieden. Aufgeben, das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. So verlockend eine Festanstellung manchmal auch ist, ich habe da diesen Traum und der würde mich nicht loslassen, egal welche Zahl im Endeffekt auf irgendeinem Gehaltszettel steht. Und dann war da ja noch diese Sache, die ich meinen Kindern mit auf den Weg geben wollte. Also traf ich eine Entscheidung. Ich gehe damit nicht nur ein großes Risiko ein, ich erhalte auch die Chance mein Unternehmen auf eine neue Stufe zu heben. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

 

Und so ist es mir eine unglaubliche Freude euch hier und heute mitzuteilen, dass ich seit Oktober 2019 nicht mehr alleine kämpfe, sondern eine großartige Unterstützung an meiner Seite habe. Als die Entscheidung fiel, dass ich noch jemanden ins Boot hole, wusste ich bereits, dass diesen Job auch wirklich nur eine Frau übernehmen kann. Denn mit ihr verbindet mich nicht nur eine große Freundschaft, sondern auch viele (und ich meine wirklich viele) Gemeinsamkeiten.

 

Also… nun ganz offiziell… Trommelwirbellllllll…

WILLKOMMEN IM TEAM, LIEBE JOANA!!!

 

Joana ist damit jetzt quasi immer Mitarbeiterin des Monats und des Jahres. Sie unterstützt mich vor allem in der Umsetzung meiner (noch streng geheimen, aber meeega genialen) neuen Projekte, beantwortet aber auch hier und da Mails und Anfragen, kümmert sich um lästigen Bürokram, korrigiert meine durch völlige Erschöpfung teilweise wirren Texte, ordnet das Chaos in meinem Kopf und hört sich auch im Alltag nur allzu oft meine Problemchen an. Ich hoffe, nein ich weiß, dass ich mit ihr meinen Träumen ein gutes Stück näher komme und ich hoffe ich werde sie nicht enttäuschen. Sie war definitiv mein perfektes vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Manchmal muss man eben Mumm haben und sich selbst beschenken.

Und jetzt wollt ihr bestimmt wissen, wer diese Frau überhaupt ist und warum sie so perfekt in mein Team passt.

Zu allererst mal kurz zu Joana. Ihres Zeichens selbst Mutter einer kleinen Tochter, nur wenige Wochen älter als Lana, Hundemama, Hundefotografin (schaut ruhig mal bei www.leafcolour.com rein), nachhaltig lebende Ulknudel, ich sagte ja, die Sache mit den Gemeinsamkeiten ist nicht von der Hand zu weisen :D. Denn aufgrund dieser sehr ähnlichen Lebenssituation, haben wir füreinander unglaublich viel Verständnis, geben uns gegenseitig Kraft und unterstützen uns wo wir nur können. Als Joana sich 2018 als „Fan“ in mein Leben schlich, hatte ich überhaupt keine Vorstellung davon, wer diese Frau eigentlich ist. Als ich sie kurze Zeit später mit ihrer Frau und ihren beiden Whippets als Modelle für ein Coaching vor der Linse hatte dachte ich mir direkt „Jo… die sind aber sympathisch!“ und als sie dann in meinen Workshop spazierte, wir beide super frisch schwanger, da stand fest, dass sie von nun an irgendwie mit dazugehört. Auch wenn uns einige Kilometer trennen, so sind wir doch auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden und ich bin unendlich froh, dass sie mich gefunden hat.

Ich freue mich auf die Zukunft, auf alles was kommt, auf die Höhen und Tiefen, auf die lustigen und die anstrengenden Momente. Darauf gemeinsam Erfolge zu feiern, sich gegenseitig immer wieder neu herauszufordern, ach und auf den Geldregen… wäre schön, wenn der bitte auch noch kommt :D.

So… nun wisst ihr Bescheid.           „Die Muddis“ packen das jetzt an!

KOMM INS RUDEL!

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