2020 – was für ein Jahr. Mal ganz abgesehen von der ganzen Pandemiegeschichte, habe ich mir nun einmal die Zeit genommen, um zu reflektieren, was in den letzten Monaten bei mir so passiert ist. Und wie jedes Jahr bin ich total überrascht, wie viel das doch ist. Ich kann nur jedem empfehlen sich mal für ein paar Minuten hinzusetzen und Monat für Monat aufzuschreiben, was man alles gemacht, erlebt, gelernt oder gesehen hat. Denn jetzt gerade, wo ich diese Gedanken und die vielen Erlebnisse des letzten Jahres runterschreibe, fühle ich eine so tiefe Dankbarkeit, schwelge in Erinnerungen und bin einfach nur gespannt, was das nächste Jahr für mich bereithalten wird.

 

Januar

 

Aber zurück zum Anfang. Das Jahr begann wie gewohnt kalt und regnerisch. Ich erinnere mich noch gut, dass nach den Feiertagen keiner so richtig zurück in den Alltag wollte. Ich war damals ziemlich unzufrieden. Mit mir, weil ich nicht so arbeiten konnte, wie ich wollte. Immerhin war ich noch mitten in der Elternzeit, ein kleines Baby, dass gefühlt den ganzen Tag an mir klebte und mein kleiner Sohn, der sich in der Kita so überhaupt nicht wohl fühlte. Ich war also irgendwie hin- und hergerissen. Zwischen: „Ich werde zuhause gebraucht!“ und „Ich muss endlich mal raus!“. Ich wollte endlich wieder produktiv sein, hatte so viel vor, steckte mitten im Rebranding, alles musste neu gemacht werden und ich hatte für nichts Zeit. Das Schönste in diesen Tagen war der Babyschwimmkurs, den ich mit Lana gemacht habe. Einfach mal an nichts denken, nur die Zeit mit meiner Kleinen genießen.

Und dann kam das Highlight des Monats. Erneut durfte ich zum Elos-Event nach Idstein reisen und als Speaker und Portfolio-Reviewer (ist das eigentlich ein Wort??) wieder vielen tollen Fotografen begegnen. Endlich war da mal wieder nur ich und meine Arbeit, so viel tolles Feedback und meine Güte, was hatten wir Spaß!!! Und eine große Überraschung durfte ich ja auch lüften: Die Tatsache, dass das größte Tierfotografen-Networking-Event von nun an nach Leipzig ziehen wird und ich der neue Gastgeber bin. In Gedanken plante ich schon das Event, hörte mir all die vielen Vorschläge und Wünsche an… tja… und heute sitze ich hier und weiß, dass dieses Event nach so vielen Monaten der Planung im nächsten Jahr nicht stattfinden wird. Also schnell weiter in den Februar… bevor ich schlechte Laune bekomme 😉.

Februar

 

Der Februar stand ganz im Zeichen der Veränderung. Endlich war alles fertig und mein Business erstrahlte in ganz neuem Glanz. Ich vollzog ein komplettes Rebranding. Logo, Webseite, sämtliche Marketingmaterialien, die Visitenkarten, Flyer, Verpackungsmaterialien und und und… alles war frisch designed und neu und ich fand es soooooo schön, war so super stolz auf alles. Und wenn ich nicht arbeitete plante ich unser Abenteuer. Denn am 1. März sollte sich mein größter Traum erfüllen. Mit Kind und Kegel um die halbe Welt, bis nach Neuseeland. Ich hatte also die Wochen vor der Abreise alle Hände voll zu tun damit alle Dokumente zu beantragen, die Reiseroute zu perfektionieren und herauszubekommen wie zur Hölle ich sowohl Sommer-, als auch Winter- und Übergangssachen für 4 Personen in die 20kg Koffer kriegen sollte. Was nimmt man mit, was bleibt hier? Was wenn etwas fehlt? Was ist wichtig und was nicht? Ich sags euch, ich habe seitdem definitiv ein paar graue Haare mehr :D.

März

Und dann war er da… der Tag der Tage. Wir starteten unsere große Reise und ich war so unglaublich aufgeregt. Wieviel mir diese Reise bedeutete und warum Neuseeland für mich etwas ganz besonderes war, das habe ich kurz vorm Abflug in diesem Blogpost geschrieben. Wir waren mehr als 46 Stunden unterwegs, bis wir endlich unser Ziel erreichten. Und was soll ich sagen, ich habe mir den langen Flug wesentlich schlimmer vorgestellt. Die Kinder waren super lieb, haben den größten Teil der Reise verschlafen und waren dementsprechend fit, als wir endlich in Christchurch landeten.

 Was dann folgte waren die schönsten und unglaublichsten Tage meines Lebens. Noch heute bin ich völlig verzaubert von der Schönheit Neuseelands. Die Natur ist einzigartig, die Menschen so herzlich und freundlich, ich verstehe jetzt, warum so viele Leute sagen, es ist das schönste Land der Welt. Mit dem Camper fuhren wir 3 Wochen lang durch den Süden des Landes. Für einen Reisebericht ist dieser Jahresrückblick leider nicht gemacht, der würde dann nämlich aus allen Nähten platzen, aber ein paar Eindrücke gibt es natürlich trotzdem.

Während unserer Reise, spitzte sich die Coronalage weltweit weiter zu. In Europa herrschte Ausnahmezustand, während in Neuseeland noch alles gut war. Wir dachten wirklich, wir könnten alles dort aussitzen, hatten sogar bereits mit den Planungen begonnen länger zu bleiben, falls es zum Lockdown kommen sollte und wir nicht mehr nach hause könnten. Und dann war er da, der erste Corona-Infizierte in Neuseeland. Und schnell auch der Zweite und der Dritte. Und das Land tat, was es tun musste.

Ich werde diesen Tag niemals vergessen. Wir rechneten wirklich mit allem, Lockdown, länger bleiben, dass es teuer werden würde und etwas ungewiss für uns, aber dass alle Urlauber innerhalb der nächsten 24 Stunden das Land verlassen sollten, das traf uns wie ein Schlag, waren wir doch gerade mitten im Nirgendwo. Wir fuhren zurück nach Christchurch und mussten uns dort im Rückholprogramm der Bundesregierung registrieren. Was nun folgte war für uns wirklich das ganze Gegenteil von dem, was wir uns erträumt hatten. Fast 2,5 Wochen standen wir mit unserem kleinen Camper in der Nähe vom Flughafen in Quarantäne. Als dann auch noch die öffentlichen Toiletten und Duschen geschlossen wurden, war das wirklich kein schönes Gefühl, mit Baby und Kleinkind dort festzusitzen. Der Winter brach langsam an und es wurde von Tag zu Tag kälter. Aber alles im Leben hat einen Sinn. In diesen Wochen, zu viert auf unseren 6 Quadratmetern, sind wir so sehr zusammengewachsen, wie wir es nie für möglich gehalten hätten. Meine bessere Hälfte und unsere wunderbaren Kinder zeigten mir, dass alles, was im Leben wirklich zählt die Familie ist. Es braucht weder Luxus, noch Fernsehen, Geld oder viele Möglichkeiten. Alles was wir brauchen haben wir direkt vor unserer Nase.

April

Mitte April erhielten wir dann die erlösende Nachricht, dass wir einen der Rückholflüge ergattern konnten. Dass uns diese im Nachhinein noch 3000 EUR kosten sollten, war der Tropfen auf den heißen Stein. Bis dato hatten wir mehr Geld verloren, als uns lieb war und bei weitem nicht alle Flüge oder Hotels zurückerstattet bekommen. Das haben wir bis heute nicht. ☹ Und doch wird der Rückholflug für mich immer etwas besonderes sein. Denn anders als geplant flogen wir nicht dieselbe Strecke über Asien zurück, sondern über die andere Hälfte der Erdhalbkugel. Wir flogen 38 Stunden nonstop, unterbrochen nur von einer 1,5-stündigen Tankpause in Vancouver, in der wir unsere Plätze nicht verlassen und uns im Flugzeug nicht bewegen durften. Und doch strahle ich bis heute wie ein Honigkuchenpferd, weil das bedeutete, dass wir tatsächlich einmal um die ganze Welt geflogen sind. Von Leipzig über Frankfurt nach Singapur und von dort nach Neuseeland. Von Christchurch aus nach Vancouver (Kanada) und über Grönland zurück nach Frankfurt. Ich meine jetzt mal im Ernst, wer kann schon sagen, dass er mal eine Weltreise gemacht hat?? Und das quasi in Rekordzeit :D. Und meine Kinder erst? Lana hat die Welt umrundet und das noch bevor sie 1 Jahr alt war. Ist schon irgendwie irre oder? Und allein das macht es irgendwie erträglicher. Auch wenn diese Reise ganz anders endete als geplant, so wird sie für uns immer unvergesslich sein. Es ist dennoch so vieles passiert. Unsere Tochter hat am anderen Ende der Welt nicht nur das Krabbeln gelernt, sondern auch das Essen. Und die Kerze, die ich in Neuseeland für ihren ersten Geburtstag gekauft habe, haben wir mit nach Hause genommen und sie brannte dann am 30. April auf ihrer kleinen Geburtstagstorte.

Mai

Es dauerte eine Weile, bis wir uns wieder an das Leben in Deutschland gewöhnt hatten. Vor allem an die typisch deutsche Meckermentalität. Da wir ja eigentlich noch auf Reisen sein sollten, hatte ich einen leeren Terminkalender und füllte den in Rekordzeit mit meiner Warteliste. So hatte ich ungeplanterweise im Mai viele tolle Kundenshootings und meine Elternzeit war offiziell vorbei. Aber irgendwie auch nicht. Denn sowohl Lana, als auch Bela blieben weiterhin zuhause. Lanas Eingewöhnung wurde aufgrund der Pandemie auf September verschoben und wir hatten in Neuseeland beschlossen, dass wir unseren Sohn nicht wieder in seine alte Kita geben würden. Es folgte eine monatelange Kitasuche, unzählige Absagen und verzweifelte Telefonate. Und ich gab mein Bestes sowohl für beide Kinder, als auch meinen Job 100% da zu sein. Denn unsere „Weltreise“ hatte uns mehr Geld gekostet, als ursprünglich geplant und das obwohl wir Wochen eher wieder zuhause waren. Ich musste also Geld verdienen. Die Sommermonate waren definitiv mit die härtesten meines Lebens. 

Juni

Es wurde Juni, die Auftragsbücher waren prall gefüllt und neben den Aufträgen und der Kinderbetreuung, verwendete ich die Abende um an einem großen Artikel zu schreiben, der im August in einer Fotografie-Zeitschrift erscheinen sollte. Und dann war da der Geburtstag unseres Sohnes… 4 Jahre wurde er alt und ich konnte nicht fassen, wie schnell das alles ging. Zur Feier des Tages stand ich stundenlang in der Küche und kreierte ein, wie ich finde, Meisterwerk der veganen Backkunst :D. Eine mehrstöckige Torte… nur für meinen Großen <3.

Juli

Ich feierte meinen 32. Geburtstag in einem sehr übersichtlichen Kreis. Nebenbei ging die Planung für das Tierfotografen-Event weiter. Gemeinsam mit Joana ordneten wir unsere vielen Ideen, kalkulierten, schrieben mit Sponsoren und schauten uns geeignete Locations an. So langsam dämmerte mir, was wir uns da vorgenommen hatten. Und die Planung wurde durch die Ungewissheit, die Corona mit sich brachte extrem erschwert. Aber noch hofften wir. Es war ein wahnsinnig schöner, warmer Sommer, der mir und meinen Kunden faszinierende Sonnenuntergänge bot. Ich fotografierte und arbeitete ausschließlich abends, wenn die Kinder im Bett waren und schrieb weiter an meinem Artikel. 

August

Im August traf ich mit meiner lieben Joana eine schwere, aber schöne Entscheidung. In den letzten Monaten kristallisierte sich immer mehr heraus, dass sie eine riesige Begabung für die Familienfotografie hatte. Und ich wäre ja kein guter Businessmentor, wenn ich nicht auch für meine eigene rechte Hand das Beste wollen würde. Und so erstellten wir ein ganz eigenes Konzept für sie und gaben dem „Kind“ einen Namen. Ich baute ihr eine eigene Webseite und so ist Joana seit August unter dem Namen „Herzträumerin“ als selbstständige Familienfotografin unterwegs. Und auch wenn sie mir unendlich fehlt, so weiß ich, dass sie nun genau das macht, was sie am Besten kann. Und ihre Kunden geben mir da ebenfalls recht. Als Freundin steht sie mir nach wie vor zur Seite, hört sich all meine wirren Ideen an und holt mich hier und da auf den Boden der Tatsachen zurück. Und wer auf der Suche nach einer tollen Familienfotografin ist, der sollte mal auf www.herzträumerin.de vorbeischauen.

Eine kleine Auszeit gönnten wir uns dann Ende des Monats an der Ostsee. Ein paar Tage am Meer, nur Christian, ich und die Kinder. Naja… und natürlich auch ein bisschen Arbeit. Denn wir waren auch beruflich auf Usedom. Was viele nicht wissen: Bevor es mich hinter die Kamera zog, arbeitete ich viele Jahre lang selbst als Model vor der Kamera. Gut, ich gebs zu, das ist wirklich lange her, aber bis heute hilft mir diese Erfahrung im Umgang mit meinen Kunden, die zum ersten Mal vor der Kamera stehen. Und in diesem Fall war nicht nur ich, sondern meine komplette Familie, als Modellfamilie für die neue Imagekampagne des Familien Wellness Hotels Seeklause gebucht. Gemeinsam mit der talentierten Werbefotografin Nadja Hübner entstanden tolle, natürliche Imagebilder und auch wenn es hier und da wirklich auch mal recht anstrengend war, hatten wir eine super schöne Zeit.

Es war herrlich am Meer. Und traditionell fahren wir eigentlich nicht im Sommer, sondern im Winter nach Usedom. In diesem Jahr wollten wir natürlich auch wieder fahren und ich beschloss im November eine Shootingaktion auf Usedom anzubieten. Ab Oktober dürfen die Hunde dort am Strand frei laufen und im November sind die Strände meist menschenleer. Innerhalb weniger Tage nach Bekanntmachung waren alle Plätze vergeben und ich freute mich wie ein Keks auf die Shootings im November am Meer.

September

Am 1. September begann Lanas Eingewöhnung bei den Tageseltern. Ich freute mich total, nicht, weil ich sie dann los war, sondern weil sie in die Gruppe ging, in der bereits Bela war und wir die Tageseltern in den letzten Monaten ziemlich vermisst hatten. Immerhin gehörten sie 2 Jahre lang zum täglichen Leben dazu und von jetzt auf gleich sahen wir sie nicht mehr. Aber ja, ich kann auch nicht leugnen, dass es mir endlich ein paar mehr Freiräume verschaffte. Zwar war Bela weiterhin zuhause, ein Kitaplatz immer noch nicht in Sicht, aber er war zumindest in der Lage sich auch mal ein paar Minuten allein zu beschäftigen, sodass ich nebenher doch auch etwas schaffen konnte. Auch mein Artikel wurde veröffentlicht und das Feedback darauf war großartig. Niemals hätte ich mit dieser Resonanz gerechnet und so langsam, still und leise, wächst in mir der Wunsch doch mal noch ein Buch zu schreiben… wenn da nur nicht die Sache mit der Zeit wäre.

Am 3. September feierten wir Bhumis 8. Geburtstag und dann geschah auch das lang ersehnte Wunder. Endlich fanden wir für Bela eine Kita und was für eine. Es war wie ein 6-er im Lotto. Die Eingewöhnung sollte im Oktober stattfinden, wir durften aber bereits vorab 1x pro Woche zum Schnuppern und Spielen vorbeikommen, um es für den Zwerg so entspannt wie möglich zu machen. An dieser Stelle muss ich wirklich mal sagen, dass die Kitasituation hier in Leipzig, wie bestimmt auch überall anders, eine reine Katastrophe ist. Personalmangel, schlechte Zustände, fehlende Motivation. Aber es gibt sie Gott sei Dank noch. Die Menschen, die ihre Arbeit lieben und mit so viel Herz dabei sind, um den Kindern eine tolle Kindheit zu ermöglichen. Ich bin unglaublich froh, dass wir das Glück hatten dort zu landen.

Mitte des Monats reiste ich mit Christian für ein Wochenende nach Neuwied. Nichtsahnend, dass er mir dort die Frage aller Fragen stellen würde. Und so kehrte ich am 20.9.2020 als Verlobte dieses Wahnsinnsmannes zurück nach Hause. Ich könnte nicht glücklicher sein. Was genau an diesem Wochenende alles geschehen ist, könnt ihr auch hier nochmal nachlesen: https://mareike-konrad.de/wenn-zusammen-kommt-was-zusammen-gehoert/

Oktober

Im Oktober startete dann Belas Eingewöhnung im neuen Kindergarten. Wir gingen es langsam an, Schritt für Schritt und nach fast 10 Monaten zuhause, so vielen Sorgen, Ängsten, Untersuchungen und Gutachten, kam der Tag, an dem ich meinen Sohn morgens in die Kita brachte, er freudestrahlend hineinmarschierte, mir zum Abschied winkte und sagte „Ich hab dich lieb Mama! Viel Spaß auf der Arbeit!“. Ich schwöre, ich konnte es nicht glauben. Zum ersten Mal seit über 1,5 Jahren hatte ich geregelte Arbeitszeiten. Auf einmal war da so viel Zeit und ich stürzte mich in meine Projekte (nichtsahnend, dass der nächste Lockdown kurz bevorstand und damit beide Kinder wieder zuhause waren :D). Ich plante die Shootings auf Usedom und widmete mich dem Event, dessen Planung alles andere als einfach war. Es gab einfach zu viele ungewisse Komponenten und das kostete mich viele Nerven. Schweren Herzens traf ich schlussendlich die Entscheidung, dass es aufgrund von Corona 2021 kein Event in Leipzig geben wird. Ich konnte keine Location finden, die uns sicher zusagen konnte, demnach auch keine genauen Kosten kalkulieren und in letzter Instanz auch keine Ticketpreise festsetzen, geschweige denn welche verkaufen. Ich hoffe und bete, dass sich die Situation im nächsten Jahr soweit normalisieren wird, dass Events 2022 wieder möglich sein werden und dann, jaaa dann komme ich und werde gemeinsam mit meinen vielen Helferlein ein geniales Wochenende in Leipzig auf die Beine stellen.

Und bevor der Oktober vorbei war, kam noch Post aus Amerika. Eines meiner Bilder hat bei den Rise Photo Awards eine Bronzemedaille gewonnen. Eine tolle Auszeichnung, zumal auch dieses Bild, wie alle anderen, die ihr hier auf meiner Seite findet, in einem ganz „normalen“ Kundenfotoshooting entstanden ist.


November

Der November kam und mit ihm auch der Lockdown 2.0. Das hieß, dass wir nicht nach Usedom reisen konnten und ich auch die geplante Shootingaktion auf Eis legen musste. In Rekordzeit planten wir den Großteil der Shootings um, denn obwohl ich damit nicht gerechnet hatte, kamen die meisten Kunden, die eines der Fotoshootings am Meer gebucht hatten aus Leipzig oder dem Leipziger Umland. Und so galt es neue Termine zu finden, die passenden Locations für die Hunde zu suchen und gemeinsam mit Christian und unseren Eltern einen Betreuungsplan für die Kinder zu schmieden, damit auch alle Shootings im November stattfinden konnten und die Bilder hoffentlich noch vor Weihnachten bei den Kunden sind. Wir alle mussten uns mit den Corona-Einschränkungen anfreunden und das Beste daraus machen. Das erste Mal mit Maske fotografieren und für meine Kunden eine kontaktlose Übergabe ermöglichen, das war definitiv mal etwas anderes :D. 

Dezember

Anfang Dezember wurde es dann langsam weihnachtlich im Hause Konrad. Ich war total froh, dass ich in diesem Jahr sehr zeitig alles geplant, Geschenke gekauft und mit dem Weihnachtsgeschäft begonnen hatte. Und 2 Wochen vor Weihnachten begann dann irgendwie die Pechsträhne. Alles begann, als das Bügeleisen aus dem Schrank fiel und in mindestens 10 Teile zersplitterte. Die Waschmaschine gab 1 Woche später den Geist auf. Widerum einen Tag später verabschiedete sich der Akku meines Laptops und 2 Tage darauf quittierte mein PC den Dienst. Gefolgt wurde das Ganze von meinem Telefon, dass jetzt nicht nur über die berühmte Spider-App verfügt, sondern dessen Innerstens einem nun offen entgegenstrahlt. Zwischendrin bangten wir kurzzeitig um das Leben unserer Hündin, als Bhumi einen schweren Schub ihrer IBD hatte und mehrere Tage in der Tierklinik verbringen musste. Was war ich froh, als ich sie endlich wieder nach Hause holen konnte. Mittlerweile hat sie sich wieder gefangen und wir freuen uns über jedes Gramm, das sie zunimmt. Im typischen Weihnachts-Versandchaos verschwanden dann diverse Teile meines neu zusammengestellten PCs und ich hoffte jeden Tag, dass doch bitte endlich alles beisammen wäre, damit ich wieder normal arbeiten konnte, aber Pustekuchen. Mit Mühe und Not bearbeitete ich die letzten Kundenbestellungen auf meinem kleinen Laptop (ohne Akku). Gekrönt wurde meine Pechsträhne dann am 22. Dezember, als die Spülmaschine ihre Geist aufgab. Seitdem spüle ich 4x täglich das Geschirr mit der Hand ab, man hat ja Zeit… Und irgendwie werde ich dabei immer ganz nostalgisch, denn es erinnert mich so an das Camperleben in Neuseeland. Am 24. traf dann das letzte Teil meines PCs ein und endlich konnte mit dem Zusammenbau gestartet werden. Heute ist der 28.12. und ich schreibe diesen Blogbeitrag an meinem nigelnagelneuen, brandheißen Rechner. Ich nenne ihn ab heute nur noch „Der Gerät“ :D. Die Spülmaschine ist immer noch kaputt, das neu bestellte Handy natürlich nicht lieferbar und die letzten Bilder meiner Kunden, die eigentlich vor Weihnachten hier sein sollten, fahren noch irgendwo durchs Land, aber hey… es gibt Schlimmeres.

Und so sitze ich nun hier, nach den Feiertagen, allein in meinem Atelier und lasse dieses unglaubliche Jahr Revue passieren. Es ist so vieles passiert und so vieles auch nicht. Es war ein anstrengendes, herausforderndes Jahr, das mir gezeigt hat, dass auch die beste Planung ganz schnell vom Leben (oder einer Pandemie) über den Haufen geworfen werden kann. Dass alles, was wirklich zählt die Familie und deren Gesundheit ist und dass es sich lohnt kontinuierlich und stetig an den Dingen, die man wirklich erreichen will zu arbeiten. Es hat mich gelehrt geduldig zu sein, aber auch spontane und schnelle Lösungen zu finden. Und es hat mich ermutigt zu träumen.

2021

Und da die Geschichte von 2020 nun doch ziemlich ausführlich geworden ist, quasi ein halbes Buch, denke ich sollte ich auch einen kleinen Ausblick auf den nächsten Teil geben. Nämlich auf 2021, denn da habe ich so einiges vor. Und weil das so viel ist und ich euch gern in meine Pläne einweihen möchte, werde ich dazu bald ganz ausführlich schreiben.

Bis dahin bleibt mir nichts weiter, als euch allen da draußen, die es bis hierhin geschafft haben ein wunderschönes, aufregendes, abenteuer-, erlebnis- und erfolgreiches neues Jahr zu wünschen!!

DANKE fürs Lesen – Eure Mareike